Baubericht Pitts S-1s „Special“ der Firma Flugwerft Brendel

von (Holz-)Michel
Hier mal wieder was Neues von “Holz- Michel”!

Nach ein paar Jahren Modellbau- Abstinenz durch Hauskauf und Scheunenausbau wollte ich mal wieder ein neues Modell
auf die Piste stellen. Bei unserem Herbstcamp hatte Holger eine Ultimate mit ZG-62 geflogen und mir juckte es in den
Fingern. Nur die Ultimate ist mir zu eckig  und so schmökerte ich in der elektronischen Bucht nach einer Pitts von TC.

Diesen Flieger wollte ich immer schon bauen! Leider war jemand schneller und ein neuer Baukasten war mir zu teuer!
So stolperte ich über den Frästeilesatz von o. g. Firma.

Nach ein paar Telefonaten mit Herrn Brendel orderte ich den Satz, wohl wissend, dass diese „Pitts“ einige konstruktive
Fehler aufweist.

Ich hatte mir schon vorher eine Dreiseitenansicht aus dem www besorgt und da ich schon einige Modelle nach so einer
Ansicht gebaut habe, sollten die Frästeile eine gute Grundlage zum Bau sein.

27.10.2020

Heute kam das Paket an und ich machte sogleich eine Bestandsaufnahme.
Alles war gut verpackt und zum Inhalt ist zu sagen, dass der Bauplan leider nur für die linken Flächen in 1:1 vorhanden
ist, auf dem zweiten Blatt sind Rumpf und Leitwerke in 1:2 dargestellt!

Das sollte jedoch kein Problem darstellen, da die Rumpfseitenteile mit den Spanten verzapft werden.
Für den Bau der rechten Flächen werde ich den Plan spiegelbildlich kopieren lassen.
Das ist im Copyshop kein Problem. Da hatte ich bereits bei meiner Fokker D8 gute Erfahrungen gesammelt.
Das Holz ist Pappelsperrholz von recht guter Qualität und nicht verzogen. Es sind nur die Frästeile enthalten!
Alles andere, wie Leisten, Beplankungsbrettchen, Fahrwerk und Hauben sind nicht dabei, aber das ist bei einem Preis von
131€ incl. Versand gerechtfertigt.

Diese Teile werde ich aus anderen Quellen dazu kaufen bzw. selbst herstellen.
Natürlich ist so ein Frästeilesatz nichts für Modellbau- Anfänger, aber wer schon ein paar Modelle aus Bausätzen erstellt
hat, sollte auch damit klar kommen.
Für Holzwürmer wie mich sind hier viele Möglichkeiten vorhanden, eigene Ideen und Lösungen einzubringen. Wie in der
Einleitung geschrieben, hat die Konstruktion ein paar Fehler. Am Auffälligsten ist der Baldachin und damit auch die
Position der oberen Fläche! Die ist locker 3cm zu hoch angeordnet und somit müssen leider auch die Tragflächenstreben
angepasst werden.
In den nächsten Tagen werde ich erstmal die Leisten für Holme und Rumpfgurte im Baumarkt besorgen und dann kann´s
auch schon losgehen mit dem Bau!
Hier noch ein paar Daten zum Modell:

Spannweite: ca.175cm
Länge:         ca.155cm
Motor:         ZG 62 mit Easystart
Maßstab:     ca. 1:3,3


Soviel zum Beginn!
28.10.2020

Ich war heute im Copyshop und habe den Flächenplan kopiert und auch gleich zusammen geklebt und weil das so schnell
ging, war ich noch im Baumarkt und habe die nötigsten Kieferleisten für die Flächenholme und Rumpfgurte besorgt!
Meine neue Werkstatt in der Scheune ist zwar noch nicht fertig, aber für erste Bastelstunden reicht es schon!

Als vorbereitende Arbeiten wurden die vorderen Rumpfseiten und zwei Spanten mit Ponal verklebt und gepresst (Balken
links im linken Foto). Das kann jetzt erstmal bis morgen trocknen!
Ich habe dann noch die exakte Spannweite der Flächenpläne gemessen.
Oben:  1750mm
Unten: 1720mm
Und somit genau zehnmal so groß, wie auf der 3-Seitenansicht! Was für ein Zufall!
Damit kann ich alle anderen Maße exakt umrechnen!
Zur Verdeutlichung hier mal eine Zusammenstellung der Frästeile:
31.10.2020

Nachdem ich einige vorbereitende Arbeiten ausgeführt habe (Rumpfseiten und Spanten aus mehreren Schichten verleimt
und den Motorspant aus 6mm Sperrholz erstellt). Das 3mm Pappelholz erschien mir dafür zu „unstabil“, schließlich rappelt
da später ein ZG-62 dran, wurde gestern das Rumpfunterteil zusammen geklebt. Dieses wird auf dem Rücken liegend
gebaut. So wird ein Verzug vermieden, sofern man vorher eine Mittellinie auf den Bautisch zeichnet.

Wichtig: vorab die rechte Seitenwand vorne 8mm kürzen um die 3° Seitenzug zu erhalten!
Das ganze konnte dann über Nacht gut durchtrocknen! Geleimt wird mit Ponal.


Heute habe ich alle Tragflächenrippen aus den Fräsbrettchen rausgetrennt und mit dem Tragflächenbau begonnen. Hier
habe ich gleich ein Paar konstruktive Änderungen vorgenommen:

Die untere Fläche hat 2° V- Form und sollte mittig stumpf verklebt und später mit „Matte“ bezogen werden. Das mache
ich anders! Die V-Form wird mittels eins Holmverbinders aus GFK Material erstellt und somit kann ich mir die Matte
sparen. Ähnliches gilt für die obere Fläche. Diese hat zwar keine V- Form, ist dafür aber gepfeilt mit einem geraden
Mittelteil. Hier sollte auch mit Matte gearbeitet werden. Ich habe hier die Holme über Wasserdampf gebogen und
zusätzlich in der Mitte aufgedoppelt und quasi geschäftet.
Hier trocknen die beiden Tragflächengerippe. Die untere Fläche wird erst nach dem Beplanken der Unterseite zu einem
Stück mit V-Form verklebt. Man könnte die Flächen auch geteilt mit Steckung aufbauen, aber auf Grund der „geringen“
Spannweite von 175cm  habe ich mich entschieden, das Gewicht dafür zu sparen. Ich habe keine
Transportschwierigkeiten.
01.11.2020

Heute habe ich meine Bestände an Balsaholz, Leisten, Servos usw. durchforstet und dabei einige Brettchen 2mm Balsa
sowie ausreichend 10kg Digital Servos und Kabel gefunden.
Ich wollte eigentlich mit dem Beplanken der Tragflächen beginnen. Das mache ich immer mit Kontaktkleber. Leider habe
ich hiervon keine Tube mehr in meinem Bestand. Also habe ich den Sonntag genutzt und die Leitwerke vorbereitet. Wie
auf dem Foto zu sehen, hat Herr Brendel diese aus 3mm Pappel hergestellt, aber keine Ausfräsungen vorgenommen. Das
ist suboptimal, da schwer!
Die Teile wiegen mit Holmen aus 10x5 Kiefer zusammen 334g!

Hier ist Einsparpotential vorhanden! Ich habe die Lage der Rippen aus der 3- Seitenansicht auf die Teile übertragen und
dabei gleich einen Platz für die zwei Höhenruderservos mit vorgesehen! Da ich das Leitwerk abnehmbar ausführe, bot sich
dieser Einbau förmlich an.
Die Verbindung Servo- Rumpf wird, wie immer, mit einem D-Sub Stecker erledigt. Dazu aber später mehr.
Die Fotos auf der nächsten Seite zeigen die Leitwerke vor und nach der Gewichtsoptimierung mit der Dekupiersäge!
Jetzt wiegen die Leitwerke 182g. Das ist eine Differenz von über 150g. die beiden Servos wiegen ohne Hebel zusammen
gerade mal 116g!

Kleine Randbemerkung: Die Flächengerippe wiegen zusammen mit den fehlenden vier Randbögen 446g!
Weiter mit Teil 2



.
Teil 1    Teil 2    Teil 3    Teil 4    Teil 5    PDF-Version