Teil 1    Teil 2    Teil 3    Teil 4    Teil 5    PDF-Version
Baubericht Pitts S-1s „Special“ der Firma Flugwerft Brendel

von (Holz-)Michel
13.01.2021

Hier noch ein Foto einer Querruderanlenkung als Beispiel:  

Das Fahrwerk wurde aus vorhandenen Teilen erstellt und ist später gefedert. Fotos folgen.
Ich habe eine kleine Pause eingelegt, da ich auf eine Lieferung von TC warten musste.


Jetzt ist es an der Zeit, den Motor einzupassen! Zum Einsatz kommt ein ZG 62 mit Easystart System aus meinem
Lagerbestand. Dieser wird starr verschraubt und erhält einen Eigenbau- Schalldämpfer aus Gaskartuschen. Diese Art
Schalldämpfer baue ich bei fast allen meiner Modelle mit Benzinmotor. Der Vorteil ist, dass der Dämpfer an das Modell
angepasst wird und nicht umgekehrt, was meist nicht gut aussieht! Zudem sind diese Dämpfer unschlagbar preiswert, da
aus Abfall hergestellt!
Der Motor erhält die übliche Vergaserumlenkung mit Ansaugtrichter für Rumpfansaugung. Die notwendigen Teile sind auf
dem Foto auf der vorigen Seite abgebildet. Zusätzlich wird noch ein Messingröhrchen in den Trichter eingeklebt, das
später Primen von außen ermöglicht.

Hierzu ein Auszug aus der Bedienungsanleitung des ZG 38.
Dies gilt aber sinngemäß für alle Benzinmotore mit Walbro- Vergasern!
ANSAUGTRICHTER UND VERGASERUMLEGUNG
Es lohnt, den Vergaser mit einem Ansaugtrichter zu versehen. Er sollte zwischen
15 und 50 mm lang sein. Den Durchmesser nicht kleiner als 18 mm wählen. Die
Öffnung trompetenförmig aufweiten. Das Ansaugrohr wirkt leistungssteigernd,
aber auf alle Fälle spart man bis zu 30% Kraftstoff, der sonst mit der Propellerströmung
weggeblasen würde. Je länger das Ansaugrohr wird, um so besser verkraftet
der Motor große Luftschrauben.
Ein solches trompetenförmig aufgeweitetes Ansaugrohr können Sie zusammen
mit einem Befestigungsflansch unter der Best.Nr. #0081 von uns beziehen. Sie
brauchen dann nur noch das Ansaugrohr auf die gewünschte Länge zu kürzen
und mit Araldite 2011 (UHU PLUS ENDFEST 300) in den Flansch zu kleben.
Haben Sie am Vergaser ein Ansaugrohr montiert, das aus der Motorhaube ragt,
und der Motor läuft im Geradeausflug und besonders im Sturzflug fett, im Steigflug
und am Boden aber normal, dann baut sich in der Motorhaube ein zu hoher Druck
© Toni Clark practical scale GmbH Zeiss-Str.10 D-32312 Lübbecke Tel.05741/5035 Fax.05741/40338
6 Anleitung Titan ZG 38SC
auf. Dieser Druck wirkt über die Bohrung in dem mit vier Schrauben befestigen
Vergaserdeckel auf eine Membrane, und der eingebaute Kraftstoffdruckregler
stellt das Gemisch fetter.
Dagegen gibt es zwei Abhilfen: Sie können den zu großen Lufteinlaß in der Motorhaube
verkleinern bzw. den Auslass vergrößern. Oder Sie löten auf die Bohrung des
Vergaserdeckels ein 3 mm Messingrohr. Den Deckel zum Löten selbstverständlich
abbauen. Das Messingrohr sollte neben dem Ansaugrohr aus der Motorhaube
ragen. Nun schneiden Sie das Messingrohr noch bündig mit dem Ansaugtrichter
ab. Jetzt misst der Vergaser den Luftdruck nicht mehr in der Motorhaube, sondern
gleich neben der Ansaugöffnung. Der Motor läuft dann meist auch im Flug
gleichmäßig. Sollte das trotzdem keine Abhilfe bringen, dann liegt die Ursache an
der Motorhaubenform und der Position des Ansaugtrichters
an der Motorhaube.
Umströmt die Luft einen Körper, wird sie mehr oder weniger stark beschleunigt
und der örtliche Luftdruck sinkt. Das ist jedem Modellflieger bekannt, denn
schließlich fliegen unsere Modelle aufgrund dieser Druckunterschiede am Tragflügel.
Vielen Modellfliegern ist aber (noch) nicht bekannt, wie groß diese Druckunterschiede
an Motorhauben sein können. Besonders wenn die Strömung sich
durch enge Radien teilweise ablöst, können so starke Verwirbelungen entstehen,
dass dem Motor sprichwörtlich die Luft wegbleibt. Aber auch dagegen gibt es eine
sichere Abhilfe: Man legt die Ansaugung so um, dass der Vergaser die Luft aus
dem Rumpf ansaugt und belüftet den Rumpf durch zwei neutrale Bohrungen an
der rechten und an der linken Rumpfseitenwand. Diese Bohrungen sollten sich im
hinteren Rumpfbereich befinden, auf keinen Fall aber im Flügelbereich oder im
Motorspant! Gleichzeitig dämpft diese Maßnahme das Ansauggeräusch ganz
erheblich! Selbst wenn Sie wegen einer (noch) zu lauten Luftschraube keinen
großen Unterschied messen können, so ist der helle Ansaugton verschwunden
und der Motorklang deutlich dumpfer und angenehmer.
Steht Ihnen genügend Einbauraum zur Verfügung, dann können Sie den Vergaser
auf seinem Isolierstück am Zylinder belassen und nur den Ansaugtrichter umlegen.
Ein Kupferbogen wird so weit wie möglich gekürzt und statt des Ansaugtrichters
in den Novotex-Flansch des Ansaugtrichters #0081 geklebt. Der Trichter wird
auf 15 mm Länge gekürzt und in den Kupferbogen geklebt. Araldite 2011 oder
UHU PLUS Endfest 300 hält bombenfest. Natürlich muß nun das Röhrchen zur
Ansaugdruckmessung auch in den Rumpf gelegt werden.
Quelle: Toni Clark, Practical Scale

Ich habe das hier eingefügt, weil mir immer wieder auffällt, dass einige Modellflieger diese Tipps nicht kennen bzw.
befolgen und sich dann ärgern, weil ihre Motoren nicht richtig anspringen oder laufen! Leider machen die meisten
Verkäufer von Modellmotoren zu diesem Thema keine Angaben.

20.02.2022

Nach über einem Jahr Pause, ich musste erstmal div. andere Projekte erledigen, hier nun wieder ein Update zum Bau der
Pitts.
Ich habe an einigen Kleinigkeiten weiter gemacht. Z.B. wurden die Laufschienen für die Kabinenhaube endlich angepasst.
Das sind Schubladenlaufschienen, die ich hier zweckentfremdet habe. Damit lässt sich die Kabinenhaube originalgetreu
öffnen, denn die Schalter der Empfangsanlage sind später in der Instrumententafel befestigt.

Ebenso habe ich die untere Tragfläche im Rumpfbereich beplankt  und auch der Rumpf selbst wurde weiter beplankt sowie
im Bereich der Motoraufhängung mit Glassmatte verstärkt. Der Rumpfrücken und ein paar andere Teile (Querruder,
Streben, Leitwerksübergang, etc.) wurden mit dünnem Glassgewebe bezogen. Anschließend wurden Tragflächen, Leitwerk
und Rumpf mit Schnellschliffgrund versiegelt und mit Oratex bespannt.
So gesehen ist der Rohbau weitest gehend abgeschlossen.

Zum Tagesabschluss habe ich alle noch nicht verbauten Komponenten wie Schalldämpfer, Akkus (2x 2200er Lipo 3-Zeller),
Tank und Gasservo ins Modell gelegt und dieses an die Waage gehängt. Das Ergebnis ist auf dem Foto zu sehen.
Das lässt auf ein moderates Flugverhalten hoffen. Ich
gehe von einem Fluggewicht betankt von unter 10kg
aus.

Mal sehen, ob ich das einhalte oder ob der Spitzname
„little Stinker“ sich auf das Verhalten bezieht.

Was folgt, ist das Anpassen von Kabinen- und
Motorhaube, ein paar Rumpfdeckel aus Lithoblech
sowie das Vorbereiten zur Lackierung!


Fortsetzung folgt!